Klimaschutzaktionen

2022

Installation von zwei E-Ladesäulen im Ortskern von Leiblfing

Ende Oktober 2022 wurden am Parkplatz südwestlich der Kath. Kirche Sankt Mariä im Ortskern von Leiblfing zwei Ladestationen installiert. Jede Ladestation verfügt über zwei Ladepunkte (Typ 2), an denen maximal 22 kW zum Laden eines Elektroautos abrufbar sind. Der Ladevorgang kann entweder mit den gängigen Ladetarifen (Ladekarten/Lade-Apps) oder mit Kreditkarte bzw. Paypal per Webanwendung. Die Parkdauer auf den Parkplätzen an der Ladestation sind auf vier Stunden begrenzt, damit die Ladesäulen wirklich nur so lange blockiert werden, wie notwendig.

Erarbeitung einer Energie- und Treibhausgasbilanz mit Potentialanalyse

Im Rahmen des Klimaschutzkonzeptes für Leiblfing wurde 2022 eine Energie- und Treibhausgasbilanz des gesamten Gemeindegebietes erstellt. Hierzu wurden sämtliche Energieverbräuche der kommunalen Gebäude, privaten Haushalte oder auch Unternehmen untersucht und die daraus resultierenden Treibhausgasemissionen berechnet. Darüber hinaus wurden die Potentiale zur Energieeinsparung sowie Steigerung der erneuerbaren Energien vor Ort analysiert. Die Ergebnisse der Untersuchung werden im Frühjahr 2023 mit Fertigstellung des Klimaschutzkonzeptes vorgestellt.

Dienstrad-Leasing für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Verwaltung, Bauhof und KiTas

Seit Juli 2022 können sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Gemeinde Leiblfing kostengünstig ein Fahrrad oder eBike über Ihren Arbeitgeber leasen. Damit sparen sie nicht nur bis zu 40% gegenüber einem Privatkauf, sondern tun auch etwas Gutes für ihre Gesundheit und das Klima.
Das Fahrrad oder eBike darf sowohl für berufliche als auch private Zwecke verwendet werden. Abgerechnet wird das Leasing direkt über das Bruttogehalt über einen Zeitraum von drei Jahren. Danach kann die Mitarbeiterin bzw. der Mitarbeiter das Rad übernehmen. Die Gemeinde unterstützt hierbei außerdem durch Zahlung von Versicherung und jährlicher Wartung.

Umsetzung der Energieeinsparverordnung
  • Energieverbräuche aller kommunaler Gebäude, Anlagen und des Fuhrparks wurden untersucht, um Einsparpotentiale zu finden
  • Gründung des „Arbeitskreis Energie“
  • Bisherige Maßnahmen in den kommunalen Gebäuden:
    • Raumtemperatur in allen Büros auf 19°C begrenzt
    • Flure, Treppenhäuser, große Hallen und Technikräume werden nicht mehr beheizt
    • Durchlauferhitzer wurden ausgeschaltet
    • Außenbeleuchtung von Gebäuden wurde ausgeschaltet
    • Brunnen wurden abgestellt
    • Sensibilisierung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
    • Jährliche Heizungsprüfung unserer Erdgasheizungen werden durchgeführt

Hydraulischer Abgleich und Austausch ineffizienter Heizungspumpen bei unseren Gasheizungen wird überprüft

Stadtradeln-Aktion

Im Juli beteiligte sich die Gemeinde Leiblfing als eine von vielen Kommunen in Deutschland an der Aktion STADTRADELN. Beim STADTRADELN geht es darum, in drei Wochen privat und beruflich möglichst viele Kilometer mit dem Fahrrad zurückzulegen und damit Gutes für die eigene Gesundheit und das Klima zu tun. Um den Ansporn für die Bürgerinnen und Bürger von Leiblfing zu erhöhen, versprach Bürgermeister Josef Moll an die drei besten Radfahrerinnen und Radfahrer von Leiblfing Straubing-Schecks im Wert von 220€ auszugeben.
Diesem Aufruf folgten über 80 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die für Leiblfing an den Start gingen und dabei innerhalb von drei Wochen unglaubliche 21.995 Kilometer erradelten. Damit konnten die Gemeindebürger nicht nur über drei Tonnen CO2 einsparen, sondern belegten auch den 1. Platz als Landkreissieger.

In Leiblfing wurde es ebenfalls spannend: Die ersten drei Plätze holten sich Franz Seidl mit 1.281,7 Kilometern, Gunda Schnabel mit 1.126,3 Kilometern und Hermann Hirtreiter mit 1.091,2 Kilometern.

Bürgermeister Moll und Klimaschutzmanager Salzinger bedanken sich für die überwältigende Teilnahme und freuen sich schon auf die zweite Runde im kommenden Jahr.

Planungen für Nahwärmenetz in Leiblfing

Um Bürgerinnen und Bürger bei der Umstellung auf eine klimafreundliche Wärmeversorgung zu unterstützen, werden die Möglichkeiten einer Nahwärmelösung auf Basis einer zentralen Hackschnitzelheizung im Ortskern von Leiblfing untersucht. Durch ein solches System können Anschlussnehmer vor Ort kostengünstige und klimafreundliche Wärme beziehen, ohne dass sie eine eigene Heizung benötigen. Ein solcher Anschluss an ein Nahwärmenetz ist damit besonders interessant für Haushalte, bei denen in den kommenden Jahren sowieso ein Austausch des Heizsystems notwendig wird oder aufgrund der steigenden Energiekosten bei Erdgas und Heizöl interessant ist.

Zu diesem Zweck wurde im Rahmen eines Energienutzungsplanes der Wärmebedarf für den Ortskern von Leiblfing untersucht und damit das Potential für ein Nahwärmenetz im Ortskern ermittelt.
In einem nächsten Schritt wird untersucht, wie das Netz ausgelegt und dimensioniert werden soll.

Wer Interesse an solch einem Nahwärmeanschluss im eigenen Zuhause hat, kann sich gerne bereits jetzt bei unserem Klimaschutzmanager Stefan Salzinger unter der 09427/950332 oder per Email an klima@leiblfing.bayern.de melden.

Energienutzungsplan für den Ortskern von Leiblfing

Zwischen Juli 2021 und März 2022 hat das Institut für Systemische Energieberatung der Hochschule Landshut in Zusammenarbeit mit der Gemeindeverwaltung einen Teil-Energienutzungsplan für den Ortskern von Leiblfing erarbeitet. Dieser Plan soll der Gemeinde konkret aufzeigen, ob und in welcher Form eine zentrale Wärmeversorgung des Ortskerns von Leiblfing sinnvoll umsetzbar ist.

Dazu wurde der energetische Ist-Zustand des Ortskerns untersucht, ein detailliertes Wärmekataster erstellt und auf dessen Basis verschiedene Netzvarianten zur zentralen Wärmeversorger mittels Hackschnitzeln dargestellt. Die unterschiedlichen Netzvarianten wurden wirtschaftlich und technisch umfassend analysiert und bewertet, sowie die dafür zur Verfügung stehenden Fördermittel und weiteren Schritte für die Gemeinde aufgezeigt.

Ergebnisse

Im Jahr 2019 ist im Ortskern von Leiblfing eine Endenergiemenge in Höhe von 32 GWh benötigt worden. Diese verteilt sich auf die Verbrauchergruppe „Private Haushalte“ mit ca. 25 GWh (79 %), die Verbrauchergruppe „Wirtschaft“ mit ca. 5,8 GWh (18 %), und die Verbrauchergruppe „Öffentliche Gebäude“ mit ca. 1 GWh (3 %). Die obige Endenergiemenge entspricht einem Primärenergieverbrauch in Höhe von ca. 30 GWh. Der jährliche Endenergieverbrauch bedingt CO2-Emissionen in Höhe von insgesamt ca. 8 Tsd. t. Im Durchschnitt ist somit jeder Bürger im Ortskern von Leiblfing für einen energiebedingten CO2-Ausstoß von ca. 2,5 t (ohne Verkehr) im Jahr 2019 verantwortlich. Wird der Wert für den pro Kopf Ausstoß mit dem bundesdeutschen Durchschnittswert (6,3 t CO2-Äquivalent/Einwohner, ohne Verkehr) verglichen, so liegt der Ortskern von Leiblfing um 3,8 t/Kopf (60 %) unter diesem Wert.

Im Jahr 2019 werden ca. 2,6 GWhel elektrische Energie durch erneuerbare Energien bereitgestellt. Dies entspricht einem Anteil am jährlichen Gesamtstromverbrauch von fast 50 %.

Thermische Energie wird im Ortskern von Leiblfing durch erneuerbare Energien in Höhe von ca. 6,4 GWhth (2019) erzeugt. Dies entspricht einem Anteil von derzeit 24 % des Wärmeverbrauchs, der durch erneuerbare Energien gedeckt wird.

Bis zum Jahr 2030 lässt sich – je nach Anstrengung und finanziellem Aufwand – sowohl im Bereich Strom als auch im Bereich Wärme die eingesetzte Energiemenge reduzieren. Im Bereich der thermischen Energie könnte der Bedarf bis 2030 um ca. 5 % und Bereich der elektrischen Energie um ca. 18 % reduziert werden.

Die Untersuchung der Energieverbräuche im Ortskern von Leiblfing konnten des Weiteren als Basis für die Berechnung von zwei verschiedenen Netzvarianten für ein Nahwärmenetz zur zentralen Wärmeversorgung mittels Hackschnitzel verwendet werden. Während eine „kleine“ Netzvariante vor allem kommunale Gebäude sowie Gewerbebetriebe berücksichtigt, ist die „große“ Variante auch auf verschiedenste Wohngebiete im Ortskern von Leiblfing ausgeweitet. Die Weiterverfolgung der betrachteten „großen“ Netzvariante erscheint technisch und wirtschaftlich sinnvoll, wenn eine möglichst hohe Anschlussquote erreicht wird.

Weiteres Vorgehen

In den kommenden Wochen wird die Gemeindeverwaltung die Ergebnisse der Studie diskutieren und anschließend Bürgerinnen und Bürger im Ortskern von Leiblfing bezüglich ihres Interesses an einem Nahwärmeanschluss befragen.

Falls Sie vorab Fragen oder Anmerkungen zum Energienutzungsplan bzw. dem Projekt „Nahwärmenetz“ haben, können Sie sich jederzeit an unseren Klimaschutzmanager Herrn Salzinger (Tel.: 09427/9503-32 oder per Email an klima@leiblfing.bayern.de) wenden.

Förderung

Das Projekt „Erstellung eines Energienutzungsplanes für den Ortskern von Leiblfing / Wärmenetz“ wurde zu 70,00 % mit Mitteln vom Bayrischen Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie gefördert.

 

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